Die 1975 in Georgsmarienhütte geborene Melanie Helbrecht wird schon ihr ganzes Leben von der Kunst begleitet. So beginnt sie im Kindesalter bereits mit Comiczeichnungen, deren Einfluss aus der Pop Art sich bis heute durch ihre Kunst zieht. Unter dem Einfluss der Künstlerin Manila Bartnik wendet sie sich von der traditionellen, figürlichen Malerei ab und arbeitet seit  2010 abstrakt. Aus zweidimensionaler Malerei entwickelt Melanie Helbrecht seit 2015 zunehmend dreidimensionale Objekte.

Inspiriert von der Konsumgesellschaft bezieht sie ihr Material aus dem alltäglichen Leben und ihrer Umgebung. Der „Ab-Fall“ bildet ihre Grundlage. Bevorzugt arbeitet sie mit Gegenständen, die ihren Glanz verloren haben und in ihrer Funktion untauglich erscheinen. Es kommen Gedanken des Upcyclings bei der Künstlerin auf.
Diese – für viele – nutzlosen Gegenstände bekommen durch Melanie Helbrecht neues Leben und eine neue bedeutsame Aufgabe: sie sollen Bewusstsein schaffen; Bewusstsein für das stetig wachsende Müllproblem, die Konsumgesellschaft und nicht zuletzt der Wegwerfmentalität. Wir treffen hierbei auf ‚Nachhaltigkeit‘ – ein Thema was nicht aktueller und dringender sein könnte. 

Die Künstlerin geht in ihrem Schaffensprozess zunächst vom ursprünglichen Objekt aus, setzt sich mit diesem intensiv auseinander und zerlegt ihn mental zu seiner ursprünglichen Bedeutung. Es ist ein intellektueller Prozess, der aufkommende Fragen sichtbar machen soll. Die anschließende Bearbeitung des Objekts ist für sie ein sehr emotionales Vorgehen, bei dem sie oft zu expressiven, kräftigen Neonfarben greift. Ihre kontrastive Farbgebung bindet ihre Emotionalität an das Werk und lässt es teilweise durch Schlagwörter, Augen und Münder, uvm. lebendig werden. Die intensive Beschäftigung mit dem ursprünglichen Gegenstand führt zu einem Arbeitsprozess, bei dem die Künstlerin die Komposition auf Willkür treffen lässt. 

In den Kunstwerken von Melanie Helbrecht kommen Farbe, Form und Materialien aus der urbanen Gesellschaft. Ihre Arbeiten zeigen Elemente des Graffitis und der Pop Kultur. Diese sanften, farbigen Appelle regen mit ihrer absoluten Ästhetik zum Nachdenken an, halten Emotionen fest und werden zur Reflexion der zeitgenössischen Gesellschaft. 

Menü